Krankheitsbilder
Krankheitsbilder und deren spezifische Rollstuhlanpassung
Allgemeine Einführung
Indikationen für Rollstühle Medizinisch gesehen, kann eine Rollstuhlversorgung sowohl bei aufgehobener oder stark eingeschränkter Gebrauchsfähigkeit der unteren Extremitäten, aber auch bei nicht kompensierbarer, erheblicher Leistungseinschränkung von Herz und Lunge, massiven Gleichgewichtsstörungen oder Ataxien indiziert sein. Die Ursachen für eine teilweise oder vollständige Gehunfähigkeit sind sehr vielfältig: Sie können begründet sein in erworbenen Erkrankungen, z. B. in neurologischen progredienten Erkrankungen, in Unfällen, die zu Lähmungen oder Amputationen führen, in Schädigungen des Gehirns infolge von Traumata oder Mangeldurchblutungen oder auch durch angeborene Missbildungen oder Lähmungen.
Krankheitsbilder
Krankheits- und Behinderungsbilder
Die Diagnose, das Krankheitsbild, kann im Einzelfall eine erste Plausibilität für eine mögliche Rollstuhlversorgung darstellen. Das Krankheits- oder Behinderungsbild sollte im Hinblick auf die medizinische Indikation in die Überlegung zur Rollstuhlversorgung einbezogen werden, da hier durchaus Rückschlüsse auf bestimmte Ressourcen oder Funktionseinschränkungen gemacht werden können. Eine Einzelfallbetrachtung ist also unerlässlich. Ein bestimmtes Rollstuhlmodell kann für verschiedene Krankheits- oder Behinderungsbilder geeignet sein. Umgekehrt gilt ebenfalls: gleiche Krankheitsbilder bei verschiedenen Personen erfordern eventuell unterschiedliche Rollstuhlversorgungen, bedingt durch die individuellen Funktionsbilder. Deshalb ist eine eindeutige generelle Zuordnung Krankheitsbild – Rollstuhltyp nicht in jedem Fall möglichen Funktionsfähigkeiten. Für uns als Hersteller von Rollstühlen ist die Leistungsfähigkeit des Benutzers deshalb maßgeblich und nicht unbedingt die Diagnose. Jeder Mensch ist anders: Körpermaße, persönliche Eigenschaften, die Funktionsfähigkeiten des Betroffenen sind individuell sehr verschieden. Ebenso die persönlichen Lebens- bedingungen, das Lebensalter und/oder die häusliche oder räumliche Umgebung. Dieses alles berücksichtigen wir in dem sogenannten Baukasten, aus dem ein angepasster Rollstuhl zusammengestellt wird. Die nach den jeweiligen Krankheitsbildern aufgeführten Produktempfehlungen sind als eine erste Zuordnungshilfe zu verstehen. Grundlage für die Modellwahl sollte jeweils die Einzelfallbetrachtung sein.