Hemiparese
Die Hemiparese oder Hemiplegie ist eine Halbseitenlähmung in spastischer, selten in schlaffer Form. Je nach Lokalisation und Schwere der Hirnschädigung sind die Ausprägungen der motorischen Einschränkung (arm- oder beinbetonte Hemiparese). In fast allen Fällen kommt es zur Rollstuhlabhängigkeit. Denn Kompensation der gesunden Körperhälfte (z. B. hoher Krafteinsatz) verstärkt die Spastik. Außerdem können Sensibilitätsstörungen, räumlich-visuelle oder auf den eigenen Körper bezogene Wahrnehmungsstörungen, Seh- und Sprachstörungen (Aphasie) auftreten.
Anforderungen an den Rollstuhl
- Nur ein optimal angepasster Rollstuhl ermöglicht einen kontrollierten Einsatz des Hilfsmittels und reduziert die Spastik. Adaptivrollstühle bieten die besten Möglichkeiten
- Eine Fortbewegungsart ist häufig das Antreiben mit dem gesunden Arm und Bein (Trippeln). Es ist erforderlich, die Sitzhöhe und -tiefe (entsprechend) den Körpermaßen anzupassen
- Die Sitzposition muss beim Trippeln stabilisiert werden, um Fehlhaltungen durch Vorrutschen und Asymmetrien zu verringern. Deshalb sollte eine Auswahl anpassbarer Sitz- und Rückengurtsysteme angeboten werden
- Der Stuhl muss für die kraftreduzierte Fortbewegung wendig sein
- Einhandbedienung von Bedienelementen wie Seitenteile, Beinstützen oder optional Bremse (Bremshebelverlängerung auf der gelähmten Seite)
- Eindeutigkeit der Mechanismen muss gewährleistet sein
- Optionen für Pflegepersonen (höhenverstellbare Schiebegriffe, Steckachse, Trommelbremse etc.) gehören in den Baukasten des Modells
- höhenverstellbare Armlehnen zur Lagerung des betroffenen Arms werden fast immer benötigt
- Therapietisch (Plexi- oder Acrylglas) oder Armlagerungsschalen können weitere, spezielle Lagerungsarten z. B. bei subluxierter, schmerzhafter Schulter bieten
- Mobilität per Auto durch leichtes Falten/Entfalten, geringes Eigengewicht und Verladefähigkeit des Rollstuhls